
Was mich nervte war, immer mein Smartpone beim Laufen mitnehmen zu müssen. Ich hatte keine Lust, mir das Ding an den Arm zu binden, aber es immer in der Hand zu haben, ist auch eher suboptimal. Außerdem musste das Handy immer aufgeladen sein, und bei schlechtem Wetter war ein Wetterschutz erforderlich. Alles viel zu kompliziert und unhandlich. Entscheidend war aber, dass ich beim Laufen immer auf das Handy schauen musste, um den aktuellen Herzfrequenzwert oder die Geschwindigkeit ablesen zu können. Da ist es mit einer Uhr am Handgelenk doch deutlich einfacher.
Da ich schon den Polar-Herzfrequenz-Gurt hatte, fehlten mir für mein Triathlon-Training also noch die passende Uhr und der GPS-Empfänger. Nach längerer Recherche fiel die Entscheidung auf eine "RCX5"-Trainingsuhr von Polar (Foto unten) und den GPS-Sensor "G3" (Foto oben). Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen mit dem GPS-Sensor schildern.
Gute Standortgenauigkeit

Was die Kritiker der Empfangsgenaugkeit des "Polar G3" möglicherweise übersehen haben, ist, dass das Gerät über eine energieintensive genaue und eine energiesparende ungenauere Positionsbestimmung verfügt. In letztere kann umgeschaltet werden, wenn während des Betriebs die Batterie zur Neige geht. Allerdings ist die Umschaltung etwas schwierig, weil sie durch Druck auf nur einen Kopf erfolgt. Leider kann man nur an der Farbe von zwei blinkenden Leuchtdioden erkennen, welcher Modus gerade eingeschaltet ist.
In der genauen Variante ist die Abweichung aus meiner Sicht zu vernachlässigen. Die ungenaue Bestimmung habe ich bisher nicht verwendet. In der genauen Einstellung gibt es stärkere Positionsabweichungen lediglich in engen Straßen oder wenn kurzzeitig ein Tunnel durchquert wird sowie unter Brücken. Das kenne ich aber auch von meinem wesentlich genaueren Garmin. In punkto Genauigkeit ist der Polar-Sensor sicher besser als ein Smartphone.
Was ich aufgrund der derzeitigen Jahreszeit noch nicht testen konnte, sind Abweichungen bei Verwendung im Wald oder generell unter dichtem Blätterdach. Diese Erfahrungen werde ich später im Jahr an dieser Stelle updaten.
Update 18.3.13: Nach einem Lauf habe ich festgestellt, dass der Punkt, an dem ich die Aufzeichnung beendet habe, gut zehn Meter hinter dem Punkt lag, der auf einer Karte angezeigt wird. Das deutet darauf hin, dass die Aufzeichnungsintervalle für die Wegpunkte möglicherweise zu lang sind, was sich jedoch nicht einstellen lässt.
Langes Warten auf Empfang
Ein weiterer Kritikpunkt, von dem ich gelesen hatte, war, dass der Sensor lange braucht, bis er Satelliten-Empfang hat. Das kann ich aufgrund meiner Erfahrung mit den wesentlichen besseren Empfängern von Garmin nicht nachvollziehen. Bei denen ist es genauso. Allerdings sind die lernfähiger, wenn man das so sagen kann. Hatten sie an einem Ort in der letzten Zeit schon einmal Empfang, geht es schneller als an Orten, die neu für den Empfänger sind. Das ist leider beim Polar-Sensor nicht so. Aber die etwa zwei Minuten, die es bis zum Empfang beim Polar dauert, kann man durchaus mit Dehnübungen überbrücken. Wie schnell sich der Empfang nach einem Abbruch im Tunnel oder unter dichtem Blätterdach wieder herstellt, konnte ich auch noch nicht testen und werde das hier updaten.
Akzeptable Batterielaufzeit
Und dann gab es bei Amazon noch Kritik an der Laufzeit der Batterie. Der Polar-Sensor benötigt eine Mignon-Zelle AA. Nach sieben Trainings-Einheiten habe ich noch keine Meldung erhalten, dass die Batterie gleich leer ist. Polar selbst gibt die Laufzeit mit zehn Trainingseinheiten à einer Stunde an. Das scheint zu stimmen und ist im Vergleich mit meinem Garmin (2xAA, 8 Stunden Laufzeit) recht ordentlich. Aber auch zu diesem Thema werde ich an dieser Stelle updaten.
Update 29.03.13: Mittlerweile habe ich eine Batterie mit dem GPS-Sensor verbraucht. Also habe ich alle Trainingseinheiten, die ich mit der einen AA-Batterie absolviert habe, addiert. Dabei bin ich auf eine Laufzeit von knapp über 13 Stunden gekommen und das bei empfindlicher Einstellung und der Batterie, die beim Kauf dabei war. Sehr akzeptabel,wie ich finde.
Außerdem kam auch die Batteriewarnung rechtzeitig, gut zwei Laufkilometer bevor dann keine Positionsbestimmung mehr möglich war. Während ich die Trainingseinheit fortsetzte konnte ich auf ungenauen Empfang umschalten, indem ich den Einschalter länger drückte. So konnte ich die Trainingseinheit bis zum Ende tracken.
Fazit:
+ gute Genauigkeit,
+ lange Betriebsdauer, auch bei genauer Empfangs-Einstellung,
+ einfache Umstellung von genauer auf ungenaue Aufzeichnung,
+ einfacher, schneller und günstiger Batteriewechsel,
+ einfache Übertragung der Streckenaufzeichnungen ins Trainingstagebuch.
- etwas klobig,
- Empfang könnte schneller sein,
- lernt bereits bekannte Standorte nicht,
- keine intuitive Einstellung der Empfangsgenauigkeit.
Updates dieses Tests sind erforderlich für:
> Genauigkeit im Wald
> Wiederherstellung des Empfangs nach einem Abbruch, bisher nicht passiert.
> Weitere Erfahrungen mit der Batterielaufzeit
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