Auch der letzte Tag unserer dreitägigen Tour auf dem Hexenstieg durch den Harz beginnt mit Sonnenschein. Nach einem Standardfrühstück und einer Standard-Provianttüte verlassen wir das Hotel am Felsen und folgen zunächst der Bode. Trotz Brückenbauarbeiten aber wegen fehlender Umleitung überqueren wir die morsche Brücke, indem wir uns am noch stabilen Geländer entlang hangeln. Am Ende dieses Tages soll uns einer weitere morsche Brücke fast zum Verhängnis werden.
Doch zunächst geht es am Rande einer Überleitungssperre zur Trogfurther Brücke. Von der alten Brücke sieht man nur Bilder auf Infotafeln. Auf dieser Route und über die damalige Brücke durchquerten die deutschen Kaiser im Mittelalter den Harz.
Heute steht an selber Stelle eine Betonbrücke in malerischer Landschaft. Hinter der Brücke, die wir nicht überqueren, geht der Weg weiter an der Bode entlang, an deren anderen Ufer auf einem Berg die Susenburg stehen soll, die wir jedoch nicht ausmachen können. Dafür erschient wenig später das, was sich bisher nur auf der Wanderkarte angedeutet hat: Eine riesige Abraumhalde verschandelt bei Rübeland den Blick. Nur mühsam schaffen es Gras und Bäume den Hang zu erobern.
Kurz vor Rübeland geht es rechts das Tiefenbachtal hinauf. Sehr malerisch geht es durch den Wald. Bei Rübeland trifft der Weg auf die Bundesstraße und führt dann entlang der Bode nach Neuwerk, ein reizvoller Ort mit viel Fachwerk und Hexenpuppen an jedem Haus. Hinter Neuwerk wird die Landschaft sehr malerisch. Entlang der Bode nähert sich der Weg durch ein schönes Tal der Talsperre Wendefurth. Überall sind Spuren der Montanindustrie aus vergangenen Tage sichtbar, romantisch überwuchert.
Eigentlich soll der Weg ab der Talsperre am nördlichen Ufer auf einer Holzbrücke entlang führen. Doch die ist entweder mutwillig zerstört worden oder ist durch einen hohen Wasserstand zum Teil weggespült worden. Auf jeden Fall ist sie unpassierbar und wir müssen wieder einen kleinen Hang hinauf, zurück zu einer Abzweigung. Entlang der offensichtlich alten Wegführung des Hexenstieges (verwitterte Markierungen) kommen wir in einen Teil des Waldes, in dem viel Totholz in der Landschaft herumliegt und den Weg versperrt. Mehrfach müssen wir vom Weg abweichen, und Hänge hinauf und hinunter klettern. Dank meines GPS-Gerätes und der genauen topographischen Karte von Garmin, gelangen wir immer wieder auf den Weg zurück. Ohne wäre es definitiv schwierig geworden und wir hätten wohl kehrt gemacht.
Nach gut drei Kilometern mit zahlreichen Klettereinlagen erreichen wir eine Kreuzung, an der der versperrte Weg auf unseren Umweg trifft. Wir schimpfen auf die unbekannten Zuständigen für den Wanderweg. Solche Zerstörungen können ja vorkommen, aber die Leute ohne Umleitung oder irgendwelche Markierungen im Regen stehen zu lassen ist fahrlässig. An der Kreuzung treffen wir zwei Wanderer, die sich oberhalb des abgeschnittenen Weges an einem Hang durch den Wald geschlagen haben. Diese Art des Umgangs mit Wanderern ist wirklich unverschämt!
Auch der Rest des Weges nach Wendefurth führt anders als auf der Karte eingezeichnet nicht am Ufer der Talsperre entlang, sondern viel weiter oben. Kurz vor dem Ziel bietet sich an einem Hügel oberhalb des auf der Karte verzeichneten Weges und unterhalb der neuen Wegführung nochmal ein schöner Blick auf die Sperrmauer bei Wendefurth. Etwa eineinhalb Kilometer später stehen wir auf der Mauer. Mehrere Lokale laden noch auf ein kühles Bier ein, bevor wir mit auto zurück zu unserem Ausgangspunkt, nach Altenau fahren.
Streckenlänge: 20,9 km
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