Montag, 18. März 2013

Husum: Kopf freilaufen im Schnee

Auch wenn der Reiseanlass ins nordfriesische Husum dieses Mal für mich eher unerfreulich war, so hatte ich dadurch doch Gelegenheit, mir mal wieder an der Nordsee den Kopf frei zu laufen. Die gut 9,3 Kilometer lange Strecke führte mich zunächst durch die Innenstadt, über den Hafen und Außenhafen an die Husumer Au.

Nach den Schneefällen der letzten 24 Stunden konnte ich entlang der Au sogar auf unberührtem Schnee laufen. Nachdem ich die Nordsee erreicht hatte, führte mich die Laufstrecke dann ein Stück durch den Nationalpark Wattenmeer entlang des Deiches, bis ich dann wieder landeinwärts rannte, um über eine Landstraße dann wieder die Stadt zu erreichen.

Doch ich will jetzt nicht weiter mit Streckenbeschreibungen langweilen. Seht dafür einfach auf die Karte. Die Strecke auf der Karte habe ich mit meinem Polar GPS-Sensor aufgezeichnet. Selbst wenn man die Karte stark aufzoomt ist erkennbar, wie genau die Aufzeichnung war. Nur: Der Punkt an dem ich die Aufzeichnung beendet habe, liegt gut zehn Meter hinter dem Punkt, der auf der Karte angezeigt wird. Das deutet darauf hin, dass die Aufzeichnungsintervalle für die Wegpunkte möglicherweise zu lang sind, was sich jedoch nicht einstellen lässt.

Montag, 11. März 2013

Erfahrungsbericht: Polar GPS-Sensor G3

Seit Jahren schon nehme ich ein Outdoor-GPS-Gerät mit auf meine Wanderungen, derzeit ein "Garmin Oregon 200". Auch neue Laufstrecken messe ich beim ersten Lauf per GPS aus und lade sie dann in mein digitales Trainingstagebuch. Wenn man jedoch nicht immer die selben, bereits ausgemessenen Strecken laufen möchte und nach Variationen sucht, führt an einem Trainingscomputer mit GPS kein Weg vorbei.

Zuerst habe ich es mit meinem Smartphone und dem Herzfrequenzgurt "Polar WearLink Bluetooth" versucht. Als App hatte ich mir "Runmeter" für iOS ausgesucht. Die Aufzeichnungsqualität und die einfache Übertragung in mein digitales Trainingstagebuch haben mir gut gefallen. Auch die Datenfülle ging deutlich über das hinaus, was ich bisher von meiner einfachen Trainingsuhr kannte.

Was mich nervte war, immer mein Smartpone beim Laufen mitnehmen zu müssen. Ich hatte keine Lust, mir das Ding an den Arm zu binden, aber es immer in der Hand zu haben, ist auch eher suboptimal. Außerdem musste das Handy immer aufgeladen sein, und bei schlechtem Wetter war ein Wetterschutz erforderlich. Alles viel zu kompliziert und unhandlich. Entscheidend war aber, dass ich beim Laufen immer auf das Handy schauen musste, um den aktuellen Herzfrequenzwert oder die Geschwindigkeit ablesen zu können. Da ist es mit einer Uhr am Handgelenk doch deutlich einfacher.

Da ich schon den Polar-Herzfrequenz-Gurt hatte, fehlten mir für mein Triathlon-Training also noch die passende Uhr und der GPS-Empfänger. Nach längerer Recherche fiel die Entscheidung auf eine "RCX5"-Trainingsuhr von Polar (Foto unten) und den GPS-Sensor "G3" (Foto oben). Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen mit dem GPS-Sensor schildern.

Gute Standortgenauigkeit

Entgegen der Kritik, die ich bei Amazons Kunden-Rezensionen gelesen hatte, waren die Empfangsqualität gut und die Abweichung von der tatsächlichen Strecke gering. Der G3-Sensor bestimmt die Position mit maximal vier Satelliten. Ein Vergleich mit den Streckenaufzeichnungen meines Garmin, das teilweise mit bis zu zehn Satelliten misst und die Position erst ab fünf Satelliten anzeigt, zeigt, dass die Abweichungen zu vernachlässigen sind. Polar selbst gibt sie mit maximal zwei Metern an.

Was die Kritiker der Empfangsgenaugkeit des "Polar G3" möglicherweise übersehen haben, ist, dass das Gerät über eine energieintensive genaue und eine energiesparende ungenauere Positionsbestimmung verfügt. In letztere kann umgeschaltet werden, wenn während des Betriebs die Batterie zur Neige geht. Allerdings ist die Umschaltung etwas schwierig, weil sie durch Druck auf nur einen Kopf erfolgt. Leider kann man nur an der Farbe von zwei blinkenden Leuchtdioden erkennen, welcher Modus gerade eingeschaltet ist.

In der genauen Variante ist die Abweichung aus meiner Sicht zu vernachlässigen. Die ungenaue Bestimmung habe ich bisher nicht verwendet. In der genauen Einstellung gibt es stärkere Positionsabweichungen lediglich in engen Straßen oder wenn kurzzeitig ein Tunnel durchquert wird sowie unter Brücken. Das kenne ich aber auch von meinem wesentlich genaueren Garmin. In punkto Genauigkeit ist der Polar-Sensor sicher besser als ein Smartphone.

Was ich aufgrund der derzeitigen Jahreszeit noch nicht testen konnte, sind Abweichungen bei Verwendung im Wald oder generell unter dichtem Blätterdach. Diese Erfahrungen werde ich später im Jahr an dieser Stelle updaten.

Update 18.3.13: Nach einem Lauf habe ich festgestellt, dass der Punkt, an dem ich die Aufzeichnung beendet habe, gut zehn Meter hinter dem Punkt lag, der auf einer Karte angezeigt wird. Das deutet darauf hin, dass die Aufzeichnungsintervalle für die Wegpunkte möglicherweise zu lang sind, was sich jedoch nicht einstellen lässt.

Langes Warten auf Empfang

Ein weiterer Kritikpunkt, von dem ich gelesen hatte, war, dass der Sensor lange braucht, bis er Satelliten-Empfang hat. Das kann ich aufgrund meiner Erfahrung mit den wesentlichen besseren Empfängern von Garmin nicht nachvollziehen. Bei denen ist es genauso. Allerdings sind die lernfähiger, wenn man das so sagen kann. Hatten sie an einem Ort in der letzten Zeit schon einmal Empfang, geht es schneller als an Orten, die neu für den Empfänger sind. Das ist leider beim Polar-Sensor nicht so. Aber die etwa zwei Minuten, die es bis zum Empfang beim Polar dauert, kann man durchaus mit Dehnübungen überbrücken. Wie schnell sich der Empfang nach einem Abbruch im Tunnel oder unter dichtem Blätterdach wieder herstellt, konnte ich auch noch nicht testen und werde das hier updaten.

Akzeptable Batterielaufzeit

Und dann gab es bei Amazon noch Kritik an der Laufzeit der Batterie. Der Polar-Sensor benötigt eine Mignon-Zelle AA. Nach sieben Trainings-Einheiten habe ich noch keine Meldung erhalten, dass die Batterie gleich leer ist. Polar selbst gibt die Laufzeit mit zehn Trainingseinheiten à einer Stunde an. Das scheint zu stimmen und ist im Vergleich mit meinem Garmin (2xAA, 8 Stunden Laufzeit) recht ordentlich. Aber auch zu diesem Thema werde ich an dieser Stelle updaten.

Update 29.03.13: Mittlerweile habe ich eine Batterie mit dem GPS-Sensor verbraucht. Also habe ich alle Trainingseinheiten, die ich mit der einen AA-Batterie absolviert habe, addiert. Dabei bin ich auf eine Laufzeit von knapp über 13 Stunden gekommen und das bei empfindlicher Einstellung und der Batterie, die beim Kauf dabei war. Sehr akzeptabel,wie ich finde.

Außerdem kam auch die Batteriewarnung rechtzeitig, gut zwei Laufkilometer bevor dann keine Positionsbestimmung mehr möglich war. Während ich die Trainingseinheit fortsetzte konnte ich auf ungenauen Empfang umschalten, indem ich den Einschalter länger drückte. So konnte ich die Trainingseinheit bis zum Ende tracken.


Fazit:

+ gute Genauigkeit,
+ lange Betriebsdauer, auch bei genauer Empfangs-Einstellung,
+ einfache Umstellung von genauer auf ungenaue Aufzeichnung,
+ einfacher, schneller und günstiger Batteriewechsel,
+ einfache Übertragung der Streckenaufzeichnungen ins Trainingstagebuch.

- etwas klobig,
- Empfang könnte schneller sein,
- lernt bereits bekannte Standorte nicht,
- keine intuitive Einstellung der Empfangsgenauigkeit.

Updates dieses Tests sind erforderlich für:

> Genauigkeit im Wald
> Wiederherstellung des Empfangs nach einem Abbruch, bisher nicht passiert.
> Weitere Erfahrungen mit der Batterielaufzeit

Sonntag, 3. März 2013

Mit dem Rad an die mecklenburgische Ostseeküste

Holstentor, Lübeck, GermanyEs ist schon immer ein Traum von mir gewesen, die komplette mecklenburgische Ostseeküste abzufahren. Bis zum Fall der Mauer hatte ich diesen Teil der Ostsee immer nur mit Grenzzaun gesehen. Als Kind habe ich bei Spaziergängen am Priwall in Lübeck-Travemünde Steine über den Grenzzaun geworfen. An langen Sommerabenden sah ich vom Brodtener Ufer in Travemünde die Leuchtkegel der NVA-Grenztürme über das dunkle Wasser ziehen, die so nah am Westen in nur hunderten Meter Abstand zu einander am Strand standen. Und immer fragte ich mich, wie mag es da wohl aussehen, dahinten hinter der nächsten Biegung.

Heute weiß ich, dass die Ostsee-Strände der ehemaligen DDR so schön und natürlich sind, wie sie im Westen möglicherweise auch einmal waren. Bisher kenne ich nur das Stück Küste zwischen der Trave-Mündung in die Lübecker Bucht und dem Seebad Boltenhagenhagen. Auch Wismar und die Insel Poel vor der Wismarer Bucht habe ich schon mehrfach besucht, schon vor der Grenzöffnung.

In diesem Jahr will ich aber auf zwei Rädern die gesamte Küste abfahren, von Lübeck-Travemünde bis nach Usedom an die polnische Grenze auf dem Ostseeküsten-Radweg. So habe ich die Tour derzeit geplant:



> Anreise mit der Bahn nach Lübeck-Travemünde
> 01. Etappe: Travemünde - Wismar (58 km)
> 02. Etappe: Wismar - Rerik (63 km)
> 03. Etappe: Rerik - Graal-Müritz (57 km)
> 04. Etappe: Graal-Müritz - Zingst (47 km)
< Aufenthalt Zingst / Darß
> 05. Etappe: Zingst - Stralsund (53 km)
< Ausflug: Rügen oder Hiddensee
> 06. Etappe: Stralsund Wolgast (51 km, Stralsund - Greifswald per Bahn)
> 07. Etappe: Wolgast - Heringsdorf / Ahlbeck (40 km)
< Aufenthalt Usedom
> Abreise mit der Bahn ab Heringsdorf / Stralsund

Strecke per Rad gesamt: 369 km in sieben Tagen.